Gott in allem preisen - auch in uns selbst
Sie preisen den Herrn, der in ihnen wirkt. (Benediktsregel, Prolog 30)
Impuls | 29. Jul 2012
Es gibt vieles, was wir uns nicht ausgesucht haben, und manchmal verbrauchen wir viel Kraft, um gegen Umstände anzukämpfen, die sich - zumindest im Moment - nicht ändern lassen. Der heilige Benedikt zeigt seinen Mönchen, die in ihrem Leben Mangel entdecken, Wege auf, wie sie damit fruchtbar umgehen könnten: Wo aber ungünstige Ortsverhältnisse es mit sich bringen, dass nicht einmal das oben angegebene Maß, sondern viel weniger oder überhaupt nichts zu bekommen ist, sollen die Brüder, die dort wohnen, Gott preisen und nicht murren (Benediktsregel 40,8).
Also: der erste Blick gebührt nicht dem Defizit, sondern Gott und der Fülle seiner Möglichkeiten. Das gilt auch für unser eigenes Leben und unsere Vorstellungen, wie wir gerne sein oder was wir bewirken möchten. Bevor ich mich niedermache, weil ich "schon wieder nicht..." oder "nur...", könnte ich versuchen, Gott für mein Leben zu danken und aufmerksam zu achten, was ich nicht selbst leiste, sondern was Er in mir zum Wachsen und Blühen kommen lässt. Und in Seinem Licht wird sich auch manches in meinem Leben neu zeigen.
Vielleicht entdeckt das Mauerblümchen eines Tages, dass es eine Rose ist...