Alleluja ohne Unterlass
Von Ostern bis Pfingsten soll man ohne Unterlass Alleluja singen (Benediktsregel, Kap.15,1). Es ist eine liturgische Anweisung, die Benedikt hier gibt, aber im Hintergrund klingt das ganze Leben mit: Gott loben ohne Unterlass!
Impuls | 3. Mai 2011

Die Schwestern mit der Osterkerze im Altarraum der Klosterkirche.
Ein Psychologe hat uns einmal gesagt: Wenn Sie jeden Morgen mit einem Halleluja auf den Lippen zu den Laudes kommen, sind Sie entweder in der Psychiatrie oder schon im Himmel.
Er wollte uns damit entlasten von überzogenen Forderungen an uns selbst, dass wir eigentlich ständig in Hochstimmung herumlaufen müssen. Benedikt, dem großen Realisten, geht es auch nicht um eine künstliche Euphorie, die alles Schmerzliche mit einem strahlenden Lächeln bemäntelt und aus dem Leben ausblendet, sondern um die Kraft, aus der österlichen Auferstehungserfahrung heraus auch in Not und Leid weiter zu schauen und vertrauensvoll auf Gott ausgerichtet zu bleiben, der Großes an uns tut.
Bischof Klaus Hemmerle hat es so ausgedrückt:
„Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Herrlichkeit,
im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im Ich bis zum Du
zu sehen vermögen.
Und dazu alle österliche Kraft.“
Indem wir immer wieder Alleluja singen, üben wir uns ein in den österlichen Perspektivenwechsel.
Möge das, was wir in der Liturgie singen, unser ganzes Leben zum Schwingen bringen und den Himmel in uns beginnen lassen.
Alleluja!