Benedikt und die Regel
Als Gemeinschaft leben und arbeiten wir nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia, dem Gründer unseres Ordens.

Benedikt von Nursia und Hildegard von Bingen
Benedikt von Nursia
Der heilige Benedikt lebte von etwa 480 bis 547. Er gilt als Vater das abendländischen Mönchtums und wurde zum Patron Europas ernannt.
Mit dem Verlangen, Gott zu suchen und ihm allein zu gefallen, zog er sich als junger Mann nach kurzen Studien in Rom in die Einsamkeit zurück. Hier lernte er, „unter den Augen Gottes bei sich selbst zu wohnen“ und sich in seinem Leben vom Geist des Evangeliums führen zu lassen. Bald sammelten sich Schüler um ihn.
Benedikt lebte zur Zeit der Völkerwanderung, einer Zeit großer Umbrüche und politischer Unruhen. Auch schon in dieser Epoche waren orientierungslos gewordene Menschen, die aus verschiedenen Milieus und Kulturen kamen, auf der Suche. In den Klostergründungen Benedikts, von denen Monte Cassino das berühmteste ist, ließen sie sich auf ein neues Leben ein – ein Leben in Gemeinschaft „unter Regel und Abt“. Christus wollten sie nachfolgen, der Mitte dieses Lebens, damals wie heute.
Die Ordensregel
In Monte Cassino verfasste Benedikt gegen Ende seines Lebens eine Klosterregel, die sowohl die reiche Erfahrung des frühen Mönchtums als auch seine persönliche Lebensweisheit miteinander zu verbinden wusste. Sie versteht sich als „Lebensregel“. Ihre lebensbejahende Einstellung, ihre maßvollen Anordnungen, ihre Anpassungsfähigkeit an Zeit und Umstände geben ihr bis heute eine prägende Bedeutung.
In seiner ganzheitlichen Schau des Menschen trägt der hl. Benedikt Sorge für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Leib und Seele. Ein wichtiger Grundsatz seiner Regel ist das „rechte Maß aller Dinge“ und ein ausgewogener Rhythmus. Dieser soll das Leben auf eine Weise ordnen, die für den Menschen gut und heilsam ist. So gewinnt im Alltag eine Lebensform Gestalt, in der sich liturgisches und persönliches Gebet, geistliche Lesung und unterschiedliche Formen täglicher Arbeit, aber auch Erholung und gemeinsames Feiern sinnvoll abwechseln und im Innersten eine Einheit bilden durch die Ausrichtung auf Gott, der in allem gesucht wird und gegenwärtig ist.